Warning: Undefined array key "HTTP_ACCEPT_ENCODING" in /home/.sites/99/site5726225/web/hosi/wp-content/themes/twentysixteen-child/functions.php on line 34 HOSI Linz begrüßt die Aufarbeitung der NS-Verfolgung Homosexuelle*r in Linz – HOSI Linz.at

HOSI Linz begrüßt die Aufarbeitung der NS-Verfolgung Homosexuelle*r in Linz

Die HOSI Linz ist erfreut, dass die Stadt Linz die wissenschaftliche Aufarbeitung der Verfolgung homosexueller Männer und Frauen in Linz während der NS-Zeit beschlossen hat.

Die Homosexuelle Initiative Linz (HOSI) begrüßt die im heutigen Stadtsenat beschlossen Absicht der Stadt Linz, die Geschichte der Verfolgung homosexueller Männer und Frauen in Linz während der NS-Zeit wissenschaftlich aufzuarbeiten – eine bereits 2020 an die Stadt Linz übermittelte Forderung der HOSI Linz.

In Österreich wurden seit 1852 homosexuelle Personen wegen „Unzucht“ strafrechtlich verfolgt. Österreich war eines der wenigen Länder Europas, dass dabei auch lesbische Liebe unter Strafandrohung mit schwerem Kerker bis zu fünf Jahren stellte. Mit dem „Anschluss“ an das Dritte Reich blieb in Österreich der § 129 Ib StGB weiter in Kraft; allerdings wurden die schärferen Bestimmungen des deutschen § 175 RSTG 1935 auch in Österreich übernommen. Das bedeutete eine Strafandrohung bis zu zehn Jahren und der Möglichkeit, Verurteilte nach Verbüßen der Haftstrafe in ein Konzentrationslager überstellen zu können. Die meisten, der dort mit einem Rosa Winkel gekennzeichneten, Häftlinge überlebten die unmenschlichen Bedingungen der Lagerhaft in den KZ’s nicht.

„Seit 1984 hängt ein von allen Homosexuellen Initiativen Österreichs gemeinsam gestifteter Gedenkstein in Form eines Rosa Winkels an der ‚Klagemauer‘ der Gedenkstätte Mauthausen. Gerade aber die wissenschaftliche Aufarbeitung dieses dunkelsten Kapitels unserer Geschichte ist in Oberösterreich bisher weitestgehend ausgebleiben. Umso wichtiger war es uns, die Stadt Linz darauf hinzuweisen, dass es hier Handlungsbedarf gibt. Es freut uns daher sehr, dass der Stadtsenat heute beschlossen hat, die Verfolgungsgeschichte homosexueller Menschen in Linz während der NS-Herrschaft wissenschaftlich aufarbeiten zu lassen. Dies, zusammen mit einem noch zu findenden öffentlichen Gedenkort an die homosexuellen Opfer des NS-Terrors, soll eine späte Anerkennung des so vielfach erlittenen Unrechts sein“, erklärt Michael Müller, Vereinssprecher der HOSI Linz, erfreut.

Immerhin blieb der § 129 Ib StGB in Österreich bis ins Jahr 1971 weiter aufrecht; einen Höhepunkt der Verfolgungswelle wurde ausgerechnet im Staatsvertragsjahr 1955 erreicht. Erst 2002 hob der Verfassungsgerichtshof den letzten Strafrechtsparagrafen gegen homosexuelle Liebe als verfassungswidrig auf. Eine Vorstrafentilgung ist dennoch nur auf Antrag und eine Entschädigung nach dem Opferfürsorgegesetz ist erst seit 2005 möglich.

„Damit sind vermutlich die allermeisten der nach § 129 Ib StGB Verurteilten mittlerweile verstorben oder in einem Alter, in dem sie sich etwaigen Rehabilitierungs- und Entschädigungsverfahren nicht mehr stellen können oder wollen. Daher ist es ganz besonders wichtig, dass sich die Stadt Linz dieser Verfolgungsgeschichte annimmt und das Andenken an die Opfer dieser ungerechtfertigten, teilweise barbarischen Verfolgung bewahrt. Auch sie waren Bürger*innen unserer Stadt und sollen nicht vergessen sein. ‚Totgeschlagen – Totgeschwiegen‘ – so steht auf dem Gedenkstein in Mauthausen zu lesen. Das soll endlich ein Ende haben“, so Müller abschließend.

gez. Dipl.-Ing. Dr. Michael Müller
Vereinssprecher der HOSI Linz

Linz, 17.08.2023

 

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